Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) beschreibt eine Erkrankung, bei der der Medianusnerv im Bereich des Handgelenks eingeengt wird. Dieser Nerv verläuft durch einen engen Kanal – den sogenannten Karpaltunnel – im Handgelenk. Wenn das umliegende Gewebe anschwillt oder der Tunnel verengt ist, gerät der Nerv unter Druck, was zu spürbaren Beschwerden führt.
Wie äußert sich ein Karpaltunnelsyndrom?
Die Auswirkungen des CTS sind oft störend und können den Alltag erheblich beeinflussen:
- Kribbeln und Taubheitsgefühle: Insbesondere Daumen, Zeige- und Mittelfinger sind betroffen. Diese Symptome treten häufig nachts auf und stören den Schlaf. Viele Betroffene müssen die Hand ausschütteln, um Linderung zu verschaffen.
- Schmerzen: Schmerzempfindungen im Handgelenk und in der Hand, die manchmal bis in den Arm ausstrahlen können.
- Schwäche: Im fortgeschrittenen Stadium kann die Greifkraft nachlassen, was das Halten von Gegenständen erschwert. Die Muskulatur an der Daumenbasis kann sichtbar schrumpfen.
Formen des CTS
Das Karpaltunnelsyndrom wird nach Schweregrad und Dauer der Nervenkompression unterschieden:
Milde Formen: Gelegentliches Kribbeln oder Taubheit, oft nur nachts.
Schwere Formen: Anhaltende Schmerzen, deutliche Muskelschwäche und das Risiko dauerhafter Nervenschäden.
Die Behandlung und das Management richten sich nach dieser individuellen Symptomatik und der Schwere der Erkrankung.
Diagnose: Wie stellen wir das Karpaltunnelsyndrom fest?
Zur sicheren Diagnose setzen wir verschiedene Methoden ein:
- Untersuchung: Wir führen spezielle Tests durch, wie das Klopfen auf den Nerv (Tinel-Zeichen) oder das Beugen des Handgelenks (Phalen-Test), um die typischen Missempfindungen auszulösen.
- Nervenmessung (EMG/NLG): Eine Messung der elektrischen Nervenaktivität bestätigt objektiv, ob und wie stark der Medianusnerv beeinträchtigt ist.
- Bildgebung: Mithilfe von Ultraschall können wir den Zustand des Karpaltunnels und des Nervs visualisieren und andere Ursachen ausschließen.
Therapieoptionen: Konservativ oder Operativ
Die Wahl der Behandlung hängt vom Schweregrad Ihrer Symptome ab.
Ohne Operation (konservative Maßnahmen):
Bei leichten Fällen reichen oft nicht-invasive Methoden:
- Nachtschiene: Eine spezielle Handgelenksschiene, die nachts getragen wird, hält das Handgelenk in einer neutralen Position und entlastet den Nerv.
- Medikation/Injektionen: Entzündungshemmende Medikamente oder gezielte Kortison-Injektionen können Schwellungen reduzieren.
- Handtherapie: Gezielte Übungen zur Dehnung und Stärkung können die Handfunktion verbessern.
Mit Operation (operative Behandlung):
Wenn konservative Ansätze nicht den gewünschten Erfolg bringen oder die Schädigung fortgeschritten ist, empfehlen wir eine Operation. Ziel ist es, das Band, das den Karpaltunnel nach oben hin begrenzt, zu spalten und dem Nerv so dauerhaft mehr Raum zu geben.